Rückblicke

Leider konnte der Theologinnenkonvent der EKM auch in diesem Jahr nur online stattfinden. Beim Treffen am Bildschirm begrüßten wir am Freitag, 12.11.21, Barbara Striegel vom Bundesvorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und Katharina Dötsch die Gleichstellungsbeauftragte im Erzbistum München und Freising.

Nach einer Andacht berichtete uns Barbara Striegel von der Arbeit der kfd. Dabei steht die Öffnung aller Ämter für Frauen in der katholischen Kirche im Mittelpunkt. Wir erfuhren, dass es zu manchen Zeiten nicht einmal erlaubt war, über Gespräche zu den Ämtern öffentlich zu berichten. Ganz hoffnungsvoll sprach Barbara Striegel von der Diakonatsweihe für Frauen. Einige katholische Bischöfe sind dafür sehr aufgeschlossen. Diakoninnen könnten dann taufen, beerdigen und predigen. Die Feier der Messe und die Beichte abzunehmen dürften sie aber nicht. Vieles haben die Frauen der kfd schon erreicht und doch wissen sie, dass der Weg zu einer Gleichberechtigung im Amt, noch weit ist. Für uns Zuhörerinnen waren die Hartnäckigkeit und die Kraft, mit der die Frauen der kfd um die Gleichstellung der Frauen in der katholischen Kirche kämpfen, beeindruckend. Dabei ist für Barbara Striegel und die katholischen Frauen besonders wichtig, dass man auf diesem Weg nur mit den Männern unterwegs sein kann und Verbündete bei den Männern finden muss. Außerdem ist diese Bewegung eine Bewegung von unten nach oben. 

Katharina Dötsch erzählte uns von ihrer Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte im Erzbistum München und Freising. Wir bekamen durch sie einen Überblick über die Ebenen der katholischen Kirche und über ihren Aufgabenbereich. Sie ist für die Beschäftigten des Ordinariats (der Verwaltung des Bistums) die Ansprechpartnerin und fordert die Einhaltung der Gleichstellungsordnung, die es seit 2002 gibt, ein. Das Bistum München Freising hat einen Generalvikar und eine Amtschefin. Vier von sieben Ressorts des Ordinariats werden von Frauen geleitet. Das ist im Vergleich zu den anderen Bistümern sehr fortschrittlich.

Barbara Striegel und Katharina Dötsch bedankten sich für das ihnen entgegengebrachte Interesse. Für die Zuhörerinnen war vieles neu. Gut ist es von unseren katholischen Schwestern zu hören und miteinander im Gespräch zu bleiben. Eine Vernetzung von evangelischen und katholischen Gleichstellungsbeauftagten ist geplant.

Hoffen wir, dass der nächste Theologinnenkonvent ein reales Treffen sein kann.